Inhaltstoffe des Honigs

 © hanspeter itschner

Allgemein

In den nächsten Jahren wird es immer schwieriger werden, natürliche und wenig bearbeitete Lebensmittel zu bekommen. Einem Naturprodukt wie der Honig sollte man daher besondere Beachtung schenken.
Je natürlicher ein Lebensmittel ist, desto grösser ist die Chance, dass die benötigten Stoffe in der richtigen Menge und im richtigen Mengenverhältnis untereinander für unseren Stoffwechsel vorliegen.

Kohlenhydrate
(Zucker)

Haushaltzucker wird grösstenteils aus Zuckerrüben gewonnen. Er besteht aus dem Zweifachzucker Saccharose. Ausser Kalorien enthält der Zucker nichts anderes und ist damit ein leerer Kalorientraeger.

Chemisch gesehen wird zwischen Einfach- Zweifach- und Mehrfachzucker unterschieden.

Einfachzucker

Zweifachzucker

Mehrfachzucker

Traubenzucker (Glucose)
Fruchtzucker (Fructose)

Haushaltzucker (Saccharose)
Malzzucker (Maltose)

Staerke (in den Pflanzen enthalten)
Cellulose (pflanzliche Zellwände)

1 Zuckerbaustein

2 Zuckerbausteine

1000 Traubenzucker Moleküle (Stärke)
8000 - 12000 Glucosemoleküle (Glucose)

Einfachzucker (Ausnahme Fruchtzucker) gelangen sehr schnell vom Darm ins Blut.

Der Stoffwechsel wird sehr belastet.

Diese Zuckerarten gelangen sehr schnell vom Darm ins Blut. Die Zweifachzucker werden während des Durchtritts durch die Darmwand in Einfachzucker gespalten und die Aufnahme geschieht ebenso schnell wie beim Traubenzucker

Mehrfachzucker werden zuerst in Einfachzucker aufgespalten bevor sie in das Blut gelangen. Da dieser Vorgang eine längere Zeit beansprucht, steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam und gleichmässig an. Die Unterzuckerung und dadurch der Heisshunger tritt nicht auf. Der Stoffwechsel wird nicht so sehr belastet.

Durch Verzehr von Glucose und Saccharose, welche schnell ins Blut gelangen, steigt der Blutzuckerspiegel sprunghaft an. Die Bauchspeicheldrüse produziert dadurch grosse Mengen Insulin und der Blutzuckerspiegel sinkt zu stark. Es entsteht ein schneller Blutzuckerabfall welcher ein Hungergefüll auslöst und der Körper verlangt nach noch mehr Süssigkeiten (z.B. Schokolade). Der Stoffwechsel wird belastet und es entsteht Übergewicht.

Mangel an Vitamin B1 kann auftreten.

Mangel an Vitamin B1 tritt selten auf

Irtümerlicherweise wird behauptet der Honig sei so schädlich wie der Haushaltzucker, doch die Zusammensetzung unterscheidet sich wesentlich.

Die Bienen führen dem Nektar und Honigtau Fermente hinzu, durch welche eine Zuckerart in eine andere umgewandelt werden kann. Bis zu 30 verschiedene Zuckerverbindungen findet man dadurch im Honig.

Der Zuckeranteil im Honig

Fructose

Saccharose

Zweifachzucker

Mehrfachzucker

Wasser

34 - 41%

28 - 35%

4 - 15%

1 - 14%

17 - 20%

Fruchtzucker ist ebenfalls ein Einfachzucker, welcher aber trotzdem die Fähigkeit besitzt langsam, ohne den Körper allzusehr zu belasten, ins Blut zu gelangen.

Vitamine

Im Honig findet man Spuren von Vitamin C, B1, B2; B6.

Als Vitaminquelle ist Honig nicht geeignet. Alle fettlösliche Vitamine fehlen.

Die Bedeutung der Spuren der Vitaminen zusammen mit den Mineralstoffe liegt in der Unterstützung der Zuckerverwertung im Organismus

Vitamin B1 zusammen mit dem Spurenelement Mangan wird benötigt für den Zuckerabbau

Mineralstoffe + Spurenelemente

Der Mineralgehalt im Blütenhonig schwankt zwischen 0,1 bis 0,3%.
In Heide- und Honigtauhonige beträgt der Anteil bis 1%.

Fermente

12 verschiedene Fermente können bis heute im Honig nachgewiesen werden.

Die antibakterielle Wirkung des Honigs ist einwandfrei erwiesen. Das alte Hausmittel "heisse Milch mit Honig" bei sogenannten Erkältungserscheinungen hat durchaus seine Berechtigung. Wer Milch nicht verträgt oder nicht mag kann ebenso gut warmen Tee nehmen.

Die Inhibine erklären nicht nur die gute Haltbarkeit der Honig sondern auch die lindernde Wirkung bei Infektionen der oberen Luftwege. Gute Erfolge hat man seit Jahrtausenden auch bei der Wundbehandlung erzielt.

Die antibaktiellle Wirkung kann nur durch schonende Lagerung aufrecht erhalten werden. Die Fermente werden durch Hitze und Licht zerstört.

Die Halbwertzeit ist die Zeit nach der nur noch die Hälfte der Fermente wirksam sind

Halbwertzeit
nach Mauritio

Temperatur in °C

Diastase

Saccharase

10

12600 Tage

9600 Tage

20

1480 Tage

820 Tage

35

78 Tage

28 Tage

50

15,4 Tage

1,3 Tage

71

4,5 Stunden

40 Minuten

80

1,2 Stunden

8,6 Minuten

 

Aminosäuren

Amoninosäuren sind Grundbausteine der Eiweissstoffe. Honig ist als tägliche Eiweissnahrung ungeeignet, da der Eiweisgehalt nur bei 0,3 -0,8 % liegt. Die Bedeutung der Aminosäuren liegt darin, dass sie Stoffwechsel-Zwischenprodukte und Steuerungsstoffe bilden. Z.B. die Aminosäure Prolion, welche am stärksten vertreten ist, ist für die Bildung von roten Blutkörperchen zuständig. Andere Aminosäuren sind verantwortlich für die Entstehung der Stress-Hormons Adrenalin und für die Bildung von Schilddrüsenhormone. Honig hat eine günstige Wirkung auf das Herz, ist aber kein Ersatz für Herzmedikamente, sondern eine gute Unterstützung zu einer bestehende Teraphie. (Zweimal im Tag einen Essslöffel Honig wird empfohlen).
Einerseits der hohe Fruchtzuckeranteil und anderseits der Inhaltstoff Cholin begünstigen durch Unterstützung von Glykogenbildung die Wiederstandkraft der Leber, was bei Lebererkrankungen von Bedeutung ist.

Säuren

Die verschiedenen organischen Säuren im Honig stammen zu einem kleinen Teil aus den Pflanzen und hauptsächlich aber aus der Speicheldrüsen der Bienen und die fermentative Umwandlung des Zuckers.

Die Säuren beeinflussen entscheidend den Geruch und den Geschmack des Honigs und begünstigen den Appetit und die Verdauung. Einen Teelöffel Honig abends kann bereits nicht anatomische Stuhlprobleme beseitigen. Wegen den verschiedenen Säurengehalt muss man evtl. mehrere Honige ausprobieren.

Pollen

Honig enthält zwar nur geringe Mengen Blütenstaub, aber das reicht schon bei Menschen die auf Pollen allergisch reagieren aus, das sie Heuschnupfen und Asthma bekommen.

Wer unter Heuschnupfen leidet kann durch das tägliche Einnehmen von kleinen Mengen Honig den Heu-Schnupfen reduzieren oder sogar heilen. Der nicht erwärmte und nicht gefilterte Honig muss aber von der Gegend sein, wo der Patient wohnt.

Duft + Aromastoffe

Man zählt etwa 200 natürliche Aromastoffe im Honig. Die Zusammensetzung ist je nach Herkunft des Honig verschieden. Die Aromastoffe haben neben den Inhibinen eine gute Wirkung auf die Luftwege und auf die Niere.

Schadstoffbelastung

Honig ist sehr schadstoffarm. Das liegt daran, das Bienen sehr empfindlich auf Umweltgifte reagieren und leicht zu Grunde gehen, sie wirken wie ein Filtersystem.

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